Embryo Glue Verfahren
Embryo Glue, ist eine neue Kulturmethode, die während des Embryotransfers benutzt wird. Es wurde beobachtet, dass durch die Substanz „Hyaluronsäure“ der Embryo eine höhere Chance hat sich in der Gebärmutter zu halten.
Erwiesenermaßen hat sich der Therapieerfolg seit den ersten Jahren der Retortenbaby-Behandlung schrittweise erhöht. Es ist eine Freude zu sehen, dass die Rate der Schwangerschaften heute sich auf 50-60 % erhöht hat. In den früheren Jahren, zu Beginn der Praxis war die Erfolgsrate ca. zwischen 10 und 15 %. Die wichtigste Rolle für diesen Anstieg ist, die Entwicklung der Embryos unter Laborbedingungen. Bei der Durchführung des Retortenbabys werden die Keimzellen nicht im Körper der Mutter, sondern unter Laborbedingungen zusammengeführt und die Embryos werden in speziellen Flüssigkeiten genau wie im Bauch der Mutter großgezogen. Und genau dieser Punkt ist eine Begrenzung für die Effizienz der Behandlung. Die Laboren-Bedingungen werden niemals in der Lage sein, die Eigenschaften des mütterlichen Körpers genau gleich zu imitieren. Die Entwicklungen der Laborbedingungen erhöhen allerdings mit jedem Tag die Ähnlichkeit und diese Situation wiederspiegelt sich beim Erfolg der Behandlungen.
Embryo-Kleber
ist der neue Handelsname eines neuen Kulturmediums. Die Embryos befinden sich in einem Katheter und während des Embryotransfers werden die Embryos mit der Flüssigkeit des neuen Kulturmediums in die Gebärmutter transferiert. Die Spezialität dieser Flüssigkeit ist die Substanz Hyalu¬ron-säu¬re. Das Beifügen des Embryonenklebstoffes in die Embryotransfer-Kulturflüssigkeit soll das Anhaften der Embryonen erleichtern.
Bis zum heutigen Zeitpunkt wird für den Embryotransfer eine Kulturflüssigkeit verwendet, wo die Embryonen 3-5 Tage unter Laborbedingungen großgezogen und entwickelt werden. Das neue Kulturmedium beinhaltet einige verschiedene spezielle Substanzen als die Flüssigkeit, die für die Entwicklung der Embryos im Labor verwendet wird. Der wesentliche Unterschied ist der Inhalt von Hyaluronsäure. Hyaluronsäure ist eine Substanz, die in vielen Bereichen der Medizin eine hohe Bedeutung hat. Diese Substanz spielt eine große Rolle bei der Verbindung der Zellen und bei der Bestimmung der eigenen unterschiedlichen Eigenschaften vom Gewebe. Es ist noch unklar, welche Rolle diese Substanz bei der Embryo-Endometrium Beziehung spielt. Doch die Realität zeigt, dass diese Substanz den Embryos hilft, sich in der Gebärmutter anzuhaften.
Die Wirkung der Substanz kann auf folgende Weise erklärt werden:
1. Hyaluronsäure verstärkt die Verbindungen zwischen den Zellen und zwischen Gewebe und Zellen.
2. Hyaluronsäure stimuliert die Bildung der neuen Blutgefäße
3. Die Zugabe von Hyaluronsäure in die Kulturflüssigkeit reduziert die Fließfähigkeit. Es wird behauptet, dass auf diese Weise die Flüssigkeit, die in die Gebärmutter injiziert wird, nicht zu flüssig ist und der Embryo dadurch höhere Chancen hat sich anzuhaften.
Es gibt nur eine klinische Studie, wo ein Hyaluronsäurehaltiges Transfermedium angewandt wurde. Diese Studie wurde in einer Sitzung der American Society of Reproductive Medicine im Jahr 2002 vorgestellt. Bei dieser Studie wurde bei 73 Patienten das Hyaluronsäurehaltiges Transfermedium benutzt und bei 68 Patienten wurde das klassische Transfermedium angewandt. Die Beobachtungen haben erwiesen, dass bei der Benutzung des klassischen Transfermediums die Chance der Anhaftung des Embryos bei 21,7 % (Rate der Implantation) liegt. Die Rate der Anhaftung des Embryos stieg allerdings bei der Hyaluronsäure-Gruppe auf 45,8 %. Ebenfalls stieg die Rate der Schwangerschaften von 48,5 % auf 58,9 %.
Trotzdem sollte man den Erfolg bei der Retortenbaby-Behandlung nicht nur auf das Kulturmedium beziehen. Es gibt mehrere Faktoren, die den Erfolg der Behandlung beeinflussen. Nur die Erneuerung des Kulturmediums, bei unguten, nicht verbesserten System- und Laborbedingungen wird nicht ausreichend sein und die Erfolgschance nicht erhöhen. Der Erfolg einer Behandlung kann nur durch die Kombination der einwandfrei laufenden Systeme der Klinik und des Labors erhalten werden. Eine ungute Materiallieferung von der Klinik in das Labor, wird den Erhalt von qualitativen Embryonen, auch bei der Verwendung der Kulturmedien, vermeiden. Nach einer erfolgslosen Behandlung sollten viele Punkte nochmal überarbeitet werden. Eines der wichtigsten Punkte bei der Behandlung ist, die Erzeugung von qualitativen Eizellen. An diesem Punkt ist es wichtig, für den Patient das entsprechende Medikamentenprotokoll und die richtige Dosis auszuwählen, die Beobachtung der Eizellenentwicklung richtig und sorgfältig durchzuführen, die Sprungspritze in der richtigen Zeit zu verabreichen, die Sammlung der Eizellen und den Embryotransfer in der gesundheitlichsten Form zu verwirklichen. Bei Behandlungen, die oberflächlich oder auf gutem Glück durchgeführt werden, ist auch eine Erneuerung der Laboren-Technik nicht ausreichend.
Das Verkleben des Embryos ist weder Technik noch Prozess. Der Embryo (falls es gesund ist) wird sich von alleine in der Gebärmutter anhaften. Ein Embryo, das kein Potenzial hat, um sich anzuhaften, kann auch durch einen Eingriff oder durch eine Substanz sich nicht anhaften. Davon kann nicht die Rede sein (zumindest nicht heute und nicht in der nahen Zukunft). Das Geheimnis der Anhaftung des Embryos ist noch unbekannt. Das einzige Wissen ist, dass durch die Vermehrung oder die Verminderung einiger Substanzen in der Gebärmutter oder beim Embryo das Anhaften verhindert. Mithilfe der Auskunft dieser indirekten Informationen verbessert die Wissenschaft die Effektivität der Behandlung. Die Hyaluronsäure oder der Leukämie inhibierender Faktor (LIF) sind Beispiele hierfür. Da wir bei diesem Thema die Ursache-Wirkungs-Beziehung nicht kennen, versuchen wir durch Ausgleichung der Mängel unseren Erfolg zu erhöhen. Aus diesen Gründen wird die Erfolgsrate des Kulturflüssigkeitstransfers mit Hyaluronsäure niemals auf 100 % steigen. Vielleicht wird es nur bei einer bestimmten Patientengruppe wirksam sein, die Wirksamkeit bei allen Patienten ist nicht möglich. Die Antworten auf diese Fragen werden wir gemeinsam sehen. Aber sogar nur eine Erhöhung der Erfolgsraten von 1 % oder 5 %, hat für uns und für Sie einen großen Wert.
Das mit Hyaluronsäure angereicherte Kulturmedium für den Embryotransfer wird momentan weltweit nur bei wenigen Zentren ausgeübt. Es wird erwartet, dass das Kulturmedium in den nächsten 4-6 Monaten auf den Markt gebracht wird, sodass alle Zentren Gebrauch davon machen können. Daher sind Informationen über das neue Kulturmedium sehr begrenzt.
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