Häufig gestellte Fragen während der IVF-Behandlung
Die Medizin hat für Paare die keine Kinder zeugen können und eine Behandlung benötigen, in den letzten 20 Jahren mit einer unglaublichen Geschwindigkeit eine Menge Fortschritte gezeigt. Der Retortenbabyprozess ist ein Verfahren, in dem wir eine lange Zeit mit unseren Patienten verbringen und eine große Verantwortlichkeit, die wir gemeinsam teilen.
Gehen Frauen aufgrund einer Retortenbabybehandlung früher in die Menopause?
Nein. Es werden jeden Monat hunderte von Eizellen von den Eierstöcken ausgeworfen. Einige Eizellen davon werden mit einer hormonellen Behandlung funktionsfähig gemacht. Also werden in diesem Monat nur, die nicht ausgesuchten, verwendbaren Eizellen verwendet.
Nein. Bezüglich Erkrankungen sind diese Babys nicht anders als die natürlich geborenen Babys. Denn die Säuglinge tragen den genetischen Kode der Eltern und benutzen für die Weiterführung der Generation den gemeinsamen Genpool.
Wenn in den ersten drei Monaten die notwendigen medizinischen Unterstützungen gegeben werden, ist die Fehlgeburtsrate fast genau wie bei einer normalen Schwangerschaft.
In guten Zentren werden die erhaltenen aber nicht verwendeten Embryos eingefroren und fünf Jahre lang mit der schriftlichen Zustimmung des Paares, aufbewahrt.
Nein. Das genetische Diagnoseverfahren kann nur bestimmte Krankheiten scannen. Diese Methode wird bei bestimmten Situationen für die Auswahl des Embryos den Paaren angeboten.
Um den stärkeren Embryo bestimmen zu können, wird bis zum fünften Tag der Embryo im Labor beobachtet. Es ist sozusagen der Embryo dass ein höheres Potenzial für eine Schwangerschaft hat.
Falls sie danach nicht operiert worden sind und die HSG nicht älter ist als drei Jahre, brauche Sie keine neue HSG.
Falls ihr HSG älter ist, führen manche Zentren vor der Retortenbabybehandlung den Office Hysteroskopie (Office H/S) Test durch. Dieser Test ist einfacher durchzuführen und schmerzfrei.
Bei der Office H/S kann das Innere der Gebärmutter mit einer kleinen Kamera präzise untersucht werden.
Wir bevorzugen, dass Sie oder Ihr Partner Ihre Injektionen durchführt. Die Injektionen werden im Allgemeinen unter die Haut injektiert und sind sehr einfach zu lernen. Falls Sie diesen Prozess nicht selber durchführen möchten, sollten Sie trotzdem lernen wie es geht, um die Person zu kontrollieren der die Injektion durchführt. Die Medikamente die Sie während der Retortenbabybehandlung benutzen müssen, wird Ihnen detailliert mitgeteilt.
Die Dauer des OPU hängt von der Anzahl der Follikel ab, die sich in den Eierstöcken befinden. Doch im Durchschnitt dauert es ca. zwischen 15-30 Minuten. Mit den Vorbereitungen vor der OPU und der Ausspannung nach der OPU sollten sie sich insgesamt drei Stunden Zeit nehmen.
Das OPU (Eizellensammlung), kann auch ohne Medikamenteneinnahme durchgeführt werden, denn der Prozess ist nicht sehr schmerzhaft. Doch heutzutage kann der Prozess mit intravenösen Beruhigungs-und Schmerzmitteln ohne jegliche Schmerzen durchgeführt werden. Außerdem werden Patientinnen die während der OPU schlafen möchten, von einem Anästhesisten betäubt.
Aufgrund der Narkosemittel können Sie leicht schläfrig sein. Sie können im Bauch ein unwohles Gefühl haben. Falls Sie sich gut genug fühlen, können Sie am nächsten Tag wieder zur Arbeit gehen.
Nein. Falls aber sehr viele Follikel vorhanden sind, kann die Anzahl nicht korrekt gezählt werden. In diesem Fall, kann es gut möglich sein, dass mehr Eizellen erhalten werden, als vorher im Ultraschall gesehen wurde. Doch falls in der Sonographie nur wenige Follikel gesehen worden sind, kann leider in diesem Fall eventuell keine Eizellen erhalten werden.
Auch wenn es nur selten vorkommt, besteht trotzdem die Möglichkeit, dass viele Follikel gesehen werden, aber sich keine Eizellen darin befinden (leere Follikel). Diese Situation ist der frühe Tod der Zellen und wird „Apoptose“ genannt. Trotzdem können die Mechanismen nicht eindeutig erklärt werden.
Der Durchschnitt der Befruchtungsrate liegt bei 65%. Während bei manchen Paaren die Rate der Befruchtung höher ist, kann es leider durchaus vorkommen dass gar keine Befruchtung erreicht wird.
Mit einer einfachen Nadel werden die Eizellen aus den Eierstöcken mithilfe des vaginalen Ultraschalls entnommen (OPU Prozess). Nachdem die Eizellen gesammelt sind, werden die reifen ausgesucht und befruchtet.
Von Männern die Spermien in ihren Samen haben, werden die Spermien durch eine Masturbation erhalten. Bei Männern die keine Spermien in ihren Samen haben, werden die Spermien durch eine Operation in den Hoden gesucht und falls welche gefunden werden, werden sie entnommen.
Bei dieser Patientengruppe die Azoospermisch genannt werden, liegt die Chance Spermien zu finden bei 50%. Falls es sich aufgrund einer Verstopfung um eine Azoospermie handelt, dann werden ganz bestimmt Spermien gefunden.
Irgendein Tag zwischen dem Befruchtungstag und dem sechsten Tag kann der Embryo je nach der Entscheidung des IVF Teams eingefroren werden.
Niemand kennt die genaue Antwort auf diese Frage. Doch aufgrund unserer Landesgesetze dürfen die Embryos maximal drei Jahre lang aufbewahrt werden. Allerdings wissen wir, dass die Aufbewahrung von drei Jahren und sogar noch länger erfolgreich ist.
Nicht alle Embryos zeigen die erwartete Entwicklung. Für eine Einfrierung müssen alle Embryos die nötige und erwartete Entwicklung zeigen können. Wenn Sie vor dem Tag des Embryotransfers einen eingefrorenen Embryo haben, sollten Sie während dem Transfer benachrichtigt werden.
Zwei Tage nach dem Transfer können Sie wieder in ihren Alltag zurückkehren. Falls allerdings ihre Arbeit sehr stressig und anstrengend ist, sollten Sie dieses Thema mit Ihrem Arzt besprechen.
Sie dürfen bis zum Ergebnis des Schwangerschaftstests kein Geschlechtsverkehr haben.
Sie können sich in einer beliebigen bequemen Position in ein Bett legen oder auf dem Stuhl sitzen. Außer Toilletenbedarf oder ähnliches, ist eine Erholung von 1-2 Tagen ausreichend. Falls Sie auswärts wohnen, raten wir Ihnen sich einen Tag auszuruhen bevor Sie abreisen.
Ein Tag nach dem Transfer können Sie sich warm duschen. Wir raten heiße Duschen oder Bäder ab.
- -Die Reaktion der Eierstöcke kann ungenügend sein und die Behandlung kann dadurch vor der Eizellensammlung abgestellt werden.
- -Obwohl sich Follikel in den Eierstöcken befinden kann es vorkommen, dass sich darin keine Eizellen befinden. Es gibt zwei Hauptgründe dafür. Die Follikel können leer sein, so dass sich keine Eizellen darin befinden (leere Follikel).Diese Situation wird bei den Patientinnen weniger als 1% beobachtet. Der zweite Grund kann der vorzeitige Follikelsprung sein, dass vor der Eizellensammlung passiert. Bezogen auf das Stimulationsprotokoll, kann diese Situation zwischen 2-5% der Patientinnen beobachtet werden. Auch in diesem Fall werden die gesammelten Eizellen leer sein.
- -Die Eizellen können eventuell nicht befruchtet werden. Diese Situation ist in der Zeit der Mikroinjektion sehr selten zu sehen. Allerdings kann aufgrund von anormalen Eizellen, bei 2-5% der Patientinnen keine Befruchtung realisiert werden. (Fertilisationsfehler)
- -Die befruchteten Eizellen können sich eventuell nicht teilen. Auch diese Situation ist sehr selten und hängt meistens von der Erkrankung der Eizelle ab.
- -Bei Azoospermischen Männern können eventuell auch mit einem Eingriff keine Spermien gefunden werden. Bei so einem Fall wird die Behandlung vor der Eizellensammlung unterbrochen.
- -Es können eventuell nach einer PGD keine normalen Embryos gefunden werden. In so einer Situation wird kein Embryotransfer durchgeführt.
- Es wird behauptet dass die Stimulation der Eierstöcke das Risiko für Brustkrebs und Eierstockkrebs erhöhen kann, wurde allerdings bisher nicht bewiesen. Da die Infertilität selber ein Risiko für beide Krebsarten ist, konnte bisher nicht festgestellt werden ob die Risikoerhöhung wegen der Infertilität oder der Behandlung ist.
Studien und langfristige Beobachtungen bezüglich des Themas werden weiterhin durchgeführt. Frauen die eine Retortenbabybehandlung bekommen haben und trotzdem nicht schwanger wurden, sollten die jährlichen gynäkologischen Kontrollen und die Mammographie Untersuchungen (je nach Alter) nicht vernachlässigen.
Es ist bekannt, dass das Eierstockskrebsrisiko bei Frauen höher ist, wenn sie eine familiäre Vorgeschichte mit Eierstockkrebs haben und/oder in industriellen Gesellschaften leben. Es ist auch bekannt, dass eine Schwangerschaft, Stillen und die Einnahme von Antibabypillen dieses Risiko verringern.
Für den zweiten Versuch ist eine Pause von einem Monat genügend. Ob eine lange oder kurze Pause, es macht für den Erfolg der Behandlung keinen Unterschied. Wichtig sind das psychologische Befinden des Paares und die finanzielle Lage. Bei Paaren die sich bereit fühlen, können ohne einer langen Pause weitere Versuche durchgeführt werden. Die Chance einer Schwangerschaft ist bei den ersten drei Versuchen fast gleich, doch die Rate sinkt bei weiteren Versuchen.
Frauen die mithilfe der Retortenbabybehandlung schwanger geworden sind haben ein größeres Frühgeburts- oder Fehlgeburtsrisiko. Außerdem hat sich bei manchen speziellen Fällen (z.B. wenn der Mann Azoospermisch ist) das Risiko der genetischen Anomalien erhöht.
Ansonsten haben die Frauen aufgrund der möglichen Zwillingsschwangerschaften oder Mehrlingsschwangerschaften das Risiko der Komplikationen die bei Mehrlingsschwangerschaften vorkommen. Für diese Schwangerschaften sind die ersten drei Monate sehr wichtig und riskant. Daher muss vor allem in dieser Phase die werdende Mutter streng beobachtet werden.
Von Stammzellen können noch keine Spermien erhalten werden. Es wurde sehr oft versucht ein unreifes Sperma im Labor zu reifen und somit eine Schwangerschaft zu erzielen, allerdings wurden mit dieser Methode weltweit nur sehr wenige Schwangerschaften erzielt. Daher wurde diese Methode verlassen.
Für eine Mikroinjektion wird von den Hodenbiopsien der azoospermischen Patienten, reife Spermien oder mindestens „Spermatiden“ benötigt.
Es gibt mehrere statistische Kriterien, die den Erfolg des Retortenbaby-Zentrums messen kann. Die am meisten verwendete Messung ist die „Schwangerschaftsrate nach dem Transfer“ und die „Rate der nach Hause gebrachten Babys“. Die Rate der nach Hause gebrachten Babys bedeutet, dass nach der Behandlung eine Schwangerschaft erfolgt ist und dass das geborene Baby lebendig und gesund nach Hause gebracht worden ist.
Das ist vielleicht die wichtigste Erfolgskriterie.
Es gibt sehr viele Faktoren, dass den Erfolg der Behandlung beeinflussen. Allerdings sind die Laborbedingungen, Laborerfolge und die Fähigkeit der Person der den Transfer durchführt, einer der wichtigsten Faktoren.