Vaginismus (Scheidenkrampf): Symptome, Behandlung, Ursachen
Vaginismus kann seit den letzten Jahren zweifellos behandelt werden! Außerdem dauert die Behandlung nicht mehr wie früher monatelang oder jahrelang, sondern kann nur in einigen Tagen vollendet werden. Das Geschlechtsorgan der Frau wird „Vagina“ (Scheide) genannt. Vaginismus ist eine unwillkürliche Verkrampfung der vaginalen Muskeln (vor allem der Pubococcygeus (PC) Muskeln) während dem Geschlechtsverkehr. Das führt entweder dazu, dass es zu keinem Geschlechtsverkehr kommt oder sehr schwierig wird.
Sie sind nicht alleine!
Vaginismus ist ein häufiges sexuelles Problem, dass weltweit von Frauenärzten und Psychologen beobachtet wird. In unserem Land, haben im Durchschnitt 2 von 10 Frauen Probleme mit ihrem Partner während dem Geschlechtsverkehr.
Wie kommt es zu unwillkürlichen Verkrampfungen der Vagina?
Patientinnen mit Vaginismus, haben die Verkrampfungen nicht nur im Scheideneingang, sondern auch im Bauch, am Lendenbereich, am Rücken, an den Beinen und an anderen Körperbereichen. Somit kann bei der Patientin am Tag des Geschlechtsverkehrs, am ganzen Körper Muskelschmerzen beobachtet werden. Verbreitete Muskelschmerzen deuten darauf hin, dass die Patientin unter starkem Vaginismus leidet. Bei manchen Patientinnen sind die Verkrampfungen nicht am ganzen Körper sondern nur in der Vagina und macht den Geschlechtsverkehr somit unmöglich. Meistens werden die Verkrampfungen nicht von der Patientin, sondern von ihrem Partner bemerkt. Partner die mit diesen Verkrampfungen konfrontiert werden, erklären diese Situation als „Es ist wie eine Wand, dass den Eingang der Vagina sperrt“. Die Besonderheit der Verkrampfungen am ganzen Körper oder nur in der Vagina ist, dass es von der Frau nicht unter Kontrolle gehalten kann. Die Verkrampfungen der Muskeln im Scheideneingang oder am ganzen Körper, entwickeln Angst, Furcht und „Panikattacken ähnliche“ Situationen. Am Ende lehnt die Frau den Geschlechtsverkehr ab, schließt ihre Beine ganz fest und beendet den Akt.
Symptome des Vaginismus
Die meisten Patientinnen, die Vaginismus haben und schon seit Monaten oder Jahren verheiratet sind, sind immer noch Jungfrauen. Meistens fühlen sie keine Schmerzen, sondern fühlen „als ob sie Schmerzen bekommen würden“. Im Moment des Geschlechtsakts (Geschlechtsverkehr) denken die Patientinnen „das es zerreißen, sehr schmerzen, sehr bluten wird oder sogar dass sie sterben werden“ und schützen sich aus Instinkt was aus Reflex zur Verkrampfung führt. Vaginismus zeigt sich nicht nur durch die Unfähigkeit des Vaginalverkehrs oder Verkrampfungen während dem Geschlechtsakt, sondern hat sehr viele andere Anzeichen. Patientinnen mit Vaginismus empfinden jede Art von Akt, dass mit der Vagina zu tun hat als „abstoßend und ungemütlich“.
- Schmerzen während dem Geschlechtsverkehr (Dyspareunie): Unwillkürliche Verkrampfungen können den Geschlechtsakt zwar manchmal ermöglichen, kann allerdings währenddessen Schmerzen verursachen. Der größte Grund der Sexualität ist die Lust und verleiht dem Mann und der Frau während dem Geschlechtsverkehr körperlichen Genuss. Die Schmerzen beim Geschlechtsverkehr können außer Vaginismus weitere sexuelle Gründe haben und sollte daher diagnostiziert und mit der geeigneten Behandlungsmethode behandelt werden.
- Unmöglichkeit einer gynäkologischen Untersuchung: Der Behandlungstisch des Gynäkologen ist für viele Frauen ungemütlich. Die Verkrampfung während der Untersuchung kann auch ein Anzeichen für Vaginismus sein.
- Schwierigkeiten beim Einführen von Tampon.
- Schwierigkeiten beim Einführen von Zäpfchen.
- Schwierigkeiten beim Einführen des Fingers oder bei der Bespiegelung der Vagina.
All diese Symptome sind Anzeichen des Vaginismus. Personen, die das Problem Vaginismus haben, können quasi überhaupt nichts in die Vagina einführen, denn jeder Versuch ist sehr unbequem oder unmöglich.
Warum können Patientinnen mit Vaginismus keinen Geschlechtsverkehr haben?
Die gemeinsame Antwort der Personen auf die plötzliche Angst, ist die Verkrampfung aus Instinkt um sich zu beschützen. Vaginismus die „sexuelle Phobie“, führt während dem Geschlechtsakt bei der Frau zu unwillkürlichen Verkrampfungen. Die in der Vergangenheit mitgeteilten negativen Reden über die Sexualität, verursachen bei Frauen mit Vaginismus, beim Geschlechtsverkehr unwillkürliche Verkrampfungen in der Vagina und an verschiedenen Bereichen des Körpers. Eine Verkrampfung bei plötzlichen Ängsten ist für den Schutz vor Faktoren normalerweise nützlich. Beim Geschlechtsverkehr allerdings kann aufgrund der Verkrampfung der Penis nicht eingeführt werden oder es erschwert die Einführung was zu unnötige Schmerzen führt. Außerdem verursacht jeder Versuch, die Verstärkung der Erinnerung an die Schmerzen. Auch wenn die Frau trotzdem sagt, dass sie mit ihrem Partner Geschlechtsverkehr haben möchte und ihn liebt, fühlt sich der Mann bei jedem Versuch als ob er an eine Wand gestoßen ist und die Frau fühlt sich, als ob sie die Kontrolle über ihren Körper verloren hat. Bei einem starken Vaginismus erlaubt die Frau dem Partner nicht einmal sich für den Geschlechtsakt zu nähern. Sie schubst den Partner, schließt ihre Beine und verhindert weinerlich den Geschlechtsakt. Daher kommt es nicht einmal zu dem Punkt, Schmerzen zu empfinden.
Über die Vagina…
In der Alltagssprache wird die Vagina „Scheide“ genannt und ist ein Organ mit den eigenen Funktionen wie alle anderen Organen. Die Vagina ist der Übergangsbereich bis zur Gebärmutter. In der medizinischen Literatur wird die Scheide “ Vagina“ genannt. Die PC Muskeln die sich rundherum der Vagina befinden und willentlich arbeiten, spielen eine große Rolle bei der Funktion des Befruchtungssystems und des Harnsystems. Die Vagina hat bei Frauen 4 wichtige Aufgaben:
- Kanal für den Geschlechtsverkehr
- Kanal für die Geburt
- Kanal für die Menstruation
- Kanal der Harnwege (Harnröhre
Bei den Behandlungsmethoden des Vaginismus, ist der Ziel, die willentlich arbeitenden Muskeln, auch während dem Geschlechtsverkehr unter Kontrolle zu halten und den Muskelspeicher auf die richtige Weise zu bilden.
Ursachen für Vaginismus
Die Ursache für Vaginismus hängt zu 90% von den psychologischen Besorgnissen ab und 10% sind die organischen (also strukturellen) Gründe.
Organische (strukturelle) Gründe für Vaginismus ist ein Jungfernhäutchen, dass dicke und hohe Kanten hat, andere Anomalien für Vaginismus sind, die Struktur der Vagina mit Zwischenbereichen oder eine Siebförmige Struktur, Bartholin-Abszess, Vulva Vestibulitis Syndrom, PID’s und Vaginitis.
Bezüglich den oben genannten Gründen, sollte vor Beginn der Behandlung eine gynäkologische Untersuchung durchgeführt werden.
Vaginismus ist sehr oft ein Problem des Unterbewusstsein! Ja. Im Allgemeinen sind Ursachen für Vaginismus schlechte sexuelle Erinnerungen der Vergangenheit oder übertriebene Ängste die sich im Unterbewusstsein befinden.
Psychologische Ursachen für Vaginismus:
* Ängste und Mitteilungen aus der Kindheit, das Hymen (Jungfernhäutchen) zu beschützen.
* Überhöhte innere Disziplin, beschützende Familie
* Sexuelles Trauma (Missbrauch, Vergewaltigung, Inzest, körperliche Misshandlung, sexueller Missbrauch, Ekel vor Pornofilme, die Eltern während dem Geschlechtsverkehr erwischen)
* Angst vor Schwangerschaft (für diese Personen ist eine Abtreibung oder die Geburt quasi ein Alptraum)
* In einer übermäßig strengen Gesellschaft leben, strenge moralische Regeln und Tabus
* Die Sexualität den Begriffen; Schuld, Scham, Sünde zuordnen, traditionelle Familie
* Autoritärer Ansatz von einem Elternteil
* Falsche, fehlende, übertriebene Vorurteile bezüglich der ersten Nacht (Bedenken dass es sehr schmerzen und bluten wird)
* Beklemmung und Angst vor Blamage während dem Geschlechtsverkehr.
* Befürchtung davor, dass das Penis in die Vagina nicht eindringen kann aufgrund einer engeren und kleineren Vagina als normal.
Vor allem die übertriebenen Erklärungen, dass den jungen Mädchen erzählt werden wie, dass das Jungfernhäutchen kostbar ist wie ein Edelstein, verursacht das Risiko für Vaginismus aufgrund der strengen Haltung. Außerdem können auch schlechte Erfahrungen und Erinnerungen aus der Kindheit (Belästigungen oder Vergewaltigungen, häusliche Gewalt, strenge Eltern) zu Vaginismus führen. Personen die kein Vaginismus haben, können aufgrund schlechten Erlebnissen (Geburt, Fehlgeburt, Abtreibung, grobe gynäkologische Untersuchung usw.) Vaginismus bekommen. Manchmal ist der Mangel an Informationen über die Sexualität, falsche Vorstellungen und Vorurteile über die erste Nacht, ein Grund für Panik und Angst was zum Vaginismus führen kann. Außerdem kann der Vaginismus manchmal bei Personen die vorher behandelt worden sind, wieder auftreten.
Wie zuvor erklärt, liegen viele Befürchtungen und Ängste vor dem Geschlechtsverkehr, tief im Unterbewusstsein. Die Verkrampfungen der PC Muskeln sind quasi wie ein Abwehrsystem, dass die Frau vor diesen Fällen schützt. Um die unnötigen Ängste des Unterbewusstseins beheben zu können, muss für die Erleichterung und Entspannung des Mannes und der Frau eine psychologische Unterstützung mit beruhigender Atmosphäre bereitgestellt werden. Es kann vorkommen, dass manche Frauen keines der oben genannten Gründe haben. („Vaginismus durch unbekannte oder unbestimmte Ursachen“)
Zum Glück, muss für die Behandlung die Ursache nicht bekannt sein. Wichtig ist der Erfolg bei der Neubildung der Speichermuskel.
Welche Personen haben das Risiko an Vaginismus zu erkranken?
Junge Mädchen die kindlich, unselbstständig sind und die psychische Organisation ungesund abgeschlossen haben, stehen unter Risiko. Personen von dieser Gruppe, die einen sozioökonomischen Stand haben, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit des Vaginismus. Bei Personen die mit den Ängsten aus ihrer Kindheit leben, ist die Bildung von Vaginismus viel einfacher. Die meisten Ängste der Frauen sind die übertriebenen sinnbildlichen Ängste wegen einem Penis, das ihnen wehtun könnte und die Vagina zerreißen könnte. Wir nennen diese Art des falschen Glaubens „sexueller Mythos“. Die, in das Unterbewusstsein geschriebenen, falschen und übertriebenen Ansichten, ist für Vaginismus eine Basis. Braves-Mädchen-Syndrom: Mädchen, die von der Familie bezüglich Sexualität nicht aufgeklärt worden sind, die Sexualität als schlecht dargestellt wurde und mitgeteilt wurde, dass das Jungfernhäutchen unversehrt bleiben muss, da es einen sehr wichtigen Wert hat, haben im späteren Leben das Risiko unter Vaginismus, sexuelle Unlust, Frigidität, sexuelle Dysfunktion und Orgasmusproblemen (Anorgasmie) zu leiden. Mädchen mit dem „Braven-Mädchen-Syndrom“ sind Mädchen die von der Gesellschaft und von ihren Familien mit traditionellen Kulturen aufgezogen wurden und dadurch die oben genannten Probleme haben. In der türkischen Gesellschaft ist das „Brave-Mädchen-Syndrom“ sehr häufig zu beobachten. Frauen mit diesem Syndrom, betrachten die Sexualität als eine Aufgabe und denken dass es nur für den Partner nötig ist. Also wird die Sexualität als eine Mission gesehen um den Partner glücklich zu machen und nicht als ein Akt für die eigenen sexuellen Lüste. Darüber hinaus sind diese Frauen in ihrem Privatleben sehr diszipliniert, strikt, arbeitssüchtig und Perfektionisten. Auch Kinder die einen strengen und disziplinierten Vater und eine passive Mutter haben, können in ihrem späteren Leben eventuell unter Vaginismus leiden.
Andere Risikofaktoren sind die Ängste vor einer Schwangerschaft und das Leben in einer Gesellschaft mit konservativen und religiösen Ansicht.
Kann die Anatomie des Genitals zum Vaginismus führen?
Vorurteile und unnötige Tabus der Personen kann diese Situation in Gang bringen. Vaginismus erfolgt auf eine Weise das nichts mit der Anatomie der Genitalienstruktur zu tun hat.
Ausdrücke wie „Meine Vagina ist zu klein (oder zu eng), darum kann ich keinen Geschlechtsverkehr haben“ ist im Allgemeinen inkorrekt. Denn die Vagina hat eine dehnbare Struktur, so dass bei einer Geburt die Frau ein Baby zwischen 3500-4000 Gramm, in der Länge von 50-52 cm und einem Kopfdurchmesser von 10 cm gebären kann. Es ist natürlich, dass diese Frauen so denken obwohl sie keine strukturellen Anomalien haben.
Eine gynäkologische Beobachtung vorher ist ein Muss!
Ja. Außer Vaginismus gibt es einige Gründe die zu Schmerzen während dem Geschlechtsverkehr führen. Diese Gründe sind z.B. Vulvar Vestibulitis, ein dickes Jungfernhäutchen mit hohen Kanten, PID und vaginale Infektionen.
Daher ist es wichtig zunächst eine gynäkologische Untersuchung durchzuführen und zu diagnostizieren bevor man mit der Vaginismusbehandlung beginnt. Nur auf diese Weise kann die richtige Behandlungsmethode ausgewählt werden.
Was sind die Arten von Vaginismus?
Primärer Vaginismus: Primärer Vaginismus ist wenn die Frau noch nie Geschlechtsverkehr hatte.
Sekundärer Vaginismus: Unter sekundärem Vaginismus leiden Frauen, die vorher ganz normal Geschlechtsverkehr hatten und deren Vaginismus durch ein bestimmtes Ereignis ausgelöst wurde wie z.B. traumatische Erlebnisse (schwere Geburt, Fehlgeburt, Abtreibung, grobe gynäkologische Untersuchung, Missbrauch oder Vergewaltigungen).
Apareunie: Personen die aus physikalischen Gründen keinen Geschlechtsverkehr haben können. Vaginismus ist auch eine Art von Apareunie.
Dyspareunie: Dyspareunie sind brennende, krampfartige Schmerzen während dem Geschlechtsverkehr. Manchmal ist der Grund des sekundären Vaginismus eigentlich die Dyspareunie.
Wenn Sie beim Geschlechtsverkehr brennende, stechende Schmerzen empfinden, muss das nicht unbedingt immer Vaginismus sein. Dyspareunie kann zu 100% behandelt werden.
Vulvar Vestibulitis Syndrom: „Vulvar Vestibulitis“ oder auch als „Vulvodinia“ bekannt ist ein Syndrom aufgrund einer Empfindlichkeit im unteren Bereich des Jungfernhäutchen und kann zu Vaginismus, Dyspareunie, Anorgasmia (keinen Orgasmus erreichen) und zur sexuellen Zurückhaltung führen.
Die Diagnose des Vestibulitis kann nach der Erklärung der Patientin, dass es während dem Geschlechtsverkehr schmerzt oder es zu gar keinem Geschlechtsakt kommt, nach einer gynäkologischen Untersuchung festgestellt werden. Wenn dieser Bereich bei der Untersuchung Empfindlichkeiten zeigt und es Rötungen gibt kann ganz einfach diagnostiziert werden. Die Ursachen dafür sind noch unklar. Die Behandlung der Vestibulitis kann mit einer einfachen chirurgischen Operation, durch die Entfernung von diesem Bereich (Vestibulm) durchgeführt werden.
Was für ein Unterschied gibt es zwischen Frigidität und Vaginismus?
Empfindungen wie, „Geschlechtsverkehr ist eine Sünde und ist schlecht“ sind zwar auch Ursachen der Frigidität, allerdings ist der Hauptgrund die Unlust der Frau während dem Geschlechtsakt. Bei Vaginismus ist anfangs die Lust da, allerdings ist die Angst dass etwas während dem Geschlechtsverkehr passieren könnte, viel grösser. Bei einer Frau die unter Vaginismus leidet, sind die sexuelle Lust und die vaginale Befeuchtung vorhanden, doch ein Geschlechtsverkehr ist auch wenn sie es möchte unmöglich.
Die meisten Frauen mit Vaginismus hatten noch nie Geschlechtsverkehr und sind sozusagen noch Jungfrauen. Andere Frauen mit Vaginismus hatten zwar vorher Geschlechtsverkehr, doch danach ergab sich das Problem kein Geschlechtsakt haben zu können.