Progesteron beim Kinderwunsch: Die Basis für eine erfolgreiche Einnistung
Progesteron, oft auch als Gelbkörperhormon bezeichnet, ist ein entscheidender Schlüsselfaktor in der modernen Kinderwunschbehandlung (IVF/ICSI). Es bereitet den Körper auf die Aufnahme des Embryos vor und sichert den Erhalt der Schwangerschaft in den ersten Wochen.
Warum ist Progesteron so wichtig?
Nach dem Eisprung wandelt Progesteron die Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) um. Dieser Prozess ist notwendig, damit:
- das Einnistungsfenster optimal genutzt werden kann.
- die Schleimhaut „reif“ und aufnahmefähig für den Embryo wird.
- die frühe Schwangerschaft stabil bleibt, bis die Plazenta etwa ab der 10. bis 12. Woche die Hormonproduktion selbst übernimmt.
Vaginale Anwendung: Direkt am Zielort
In der Reproduktionsmedizin wird Progesteron häufig vaginal (als Kapsel oder Gel) verabreicht.
- Der Vorteil: Das Hormon wirkt lokal direkt an der Gebärmutter.
- Wichtiger Hinweis zur Blutuntersuchung: Da die Aufnahme lokal erfolgt, spiegeln Blutwerte (Serum-Progesteron) oft nicht die tatsächliche Konzentration im Gewebe wider. Ein niedriger Wert im Blut bedeutet bei vaginaler Gabe also nicht automatisch eine Unterversorgung.
Zusätzliche Sicherheit durch subkutane Injektionen
Um eine maximale Stabilität des Hormonspiegels zu gewährleisten, kombinieren viele Kliniken die Therapie ab dem Tag des Embryotransfers mit subkutanen Injektionen (Spritzen unter die Haut). Diese Kombination stellt sicher, dass auch bei Patientinnen mit Aufnahmeschwierigkeiten immer ausreichend mikronisiertes Progesteron zur Verfügung steht.
Der richtige Zeitpunkt: Wann startet die Einnahme?
Das Timing ist bei einer künstlichen Befruchtung oder Eizellspende kritisch. In der Regel beginnt die Progesterongabe genau fünf Tage vor dem Transfer, wenn eine Blastozyste (Embryo an Tag 5) eingesetzt wird. So wird der natürliche Zyklus exakt imitiert, um die Synchronität zwischen Embryo und Gebärmutter zu garantieren.
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