Geburt – Geburtsstadien
Von dem Augenblick an, wenn Familien beschlossen haben, Kinder zu zeugen, fängt eine Aufregung an und steigt, wenn die Geburt nah ist. Der Höhepunkt der Aufregung und Freude kommt aber mit den ersten Anzeichen der Geburt. Am Ende nach der Geburt, wenn das Baby, das Wunderwerk der Eltern in den Arm genommen wird, werden alle Schmerzen und Probleme vergessen. Dagegen kommt ein unbeschreibliches Gefühl von Frieden und Freude. Als normale Geburt bezeichnet man den Verlass des Fötusses nach der 40. SSW aus der Gebärmutter gemeinsam mit der Plazenta und den Eihäutchen.
Bei Menschen dauert eine Schwangerschaft 280 Tage, allerdings nur 5 Prozent der Schwangerschaften enden am vorbestimmten Tag. Die meisten schwangeren Frauen gebären immer eine Woche vor dem Geburtstermin. Den Ablauf der regelmäßigen Wehen, was die Mutter als Schmerzen empfindet, nennt man „Aktion“ oder „Travail“.
Die Vollendung einer normalen Geburt hängt von drei Faktoren ab. Ein Faktor ist die Gebärmutter, das Zweite das Baby und das Dritte das Geburtskanal der Mutter. Diese drei Faktoren;
- Stärke (Wehen)
- Weg (Knochenbau)
- Passagier (Baby).
Nach dem sich der Muttermund geöffnet hat, wird das Baby durch die weiteren Wehen nach außen geschoben. Damit es zu einer Austreibung kommen kann, muss das Baby in der richtigen Position sein und es darf nichts im Weg sein.
Für eine normale Geburt sollte es zwischen dem Weg und dem Passagier (Baby) keine Anomalitäten geben. Ein zu großes Baby oder ein enger Weg wird den normalen Hergang der Geburt verhindern.
Die ersten Anzeichen der nähernden Geburt sind die unregelmäßigen Wehen und eine leichte Blutung. Das Sekret ist mit Schleim vermischt. Der Muttermund ist während der ganzen Schwangerschaft mit einem schleimigen Pfropfen verschlossen. Dieser Pfropfen schützt das ungeborene Baby vor Infektionen. Der Muttermund öffnet sich vor der Geburt und der Schleimpfropfen der die Pforte verschloss, wird aus dem Körper geworfen.
Die unregelmäßigen Wehen sind die frühen Anzeichen der Geburt. Die Person verspürt diese Wehen als Schmerzen. Diese unechten Wehen („Braxton Hicks“) hören auf, wenn sich die werdende Mutter ausruht und sie werden mit der Zeit auch nicht heftiger.
Ein weiteres Anzeichen ist der Blasensprung. Spätestens nach 24 Stunden sollte der Akt von alleine anfangen. Manchmal muss die Geburtsaktion mit künstlichen Wehen unterstützt werden.
Die unechten Wehen sind unregelmäßig, dauern sehr kurz (15-20 Sekunden) und werden als leichte Schmerzen empfunden. Echte Wehen dagegen kommen regelmäßiger und öfter. Die Schmerzen werden heftiger und die Dauer der Wehe dauert 45–60 Sekunden. Durch diese verspürten Schmerzen wird der Gebärmutterhals geöffnet und verkürzt.
Zusammenfassend:
Echte Wehen:
- Die Wehen wiederholen sich regelmäßig und die Abstände zwischen den Wehen verkürzen sich auf 2–4 Minuten.
- Die Wehen werden heftiger und dauern 45–60 Sekunden.
- Durch die Wehen wird der Muttermund weicher und öffnet sich.
Unechte Wehen:
- Die unechten Wehen kommen unregelmäßig, die Abstände sind lang und werden nicht regelmäßig wiederholt.
- Die Heftigkeit der Schmerzen bleiben gleich und es sind Schmerzen die kommen und gehen.
- Beim Ausruhen hören die unechten Wehen meistens auf und es kommt nicht zur Öffnung des Muttermundes. Durch das Zerreißen des Amnions und das Absondern des Fruchtwassers kann die Geburt eventuell auch ohne Wehen beginnen.
- Die wichtigen Inhalte der Amnionflüssigkeit ist neben der Ernährung, ein Schutz für das Baby gegen äußerliches Trauma und Infektionen. Das Absondern des Fruchtwassers durch den Riss des Amnions, kann bei der Mutter und dem Baby Infektionen verursachen.
- Nach der Absonderung des Fruchtwassers fangen meistens innerhalb der nächsten 12 Stunden die Wehen von alleine an. Falls sich dieser Prozess verlängert und die Geburtsaktion nicht beginnt, wäre es angebracht, die Geburt künstlich (Infusion für künstliche Wehen) einzuleiten. Denn die Verlängerung des Prozesses erhöht die Infektionsrisiken bei Mutter und Kind.
Die Geburt hat drei grundlegende Phasen:
- I. Phase; ist das Verfahren, indem der Muttermund aufgrund der starken Wehen anfängt sich zu öffnen und zuletzt bis zu 10 cm geöffnet ist. Durch die Zunahme der zervikalen Öffnung wird in dieser Phase der Kopf des Babys im Mutterleib einige Manöver durchführen und nach unten absteigen.
- II. Phase; ist der Geburtsprozess, indem das Baby aus dem völlig geöffneten Muttermund geboren wird.
- III. Phase; ist die Vollendung der Geburt des Babys und die Ausscheidung der Plazenta und Reste. Am Ende dieser Phase ist die Geburt vollkommen vollendet.
Gleich nach der Ausscheidung der Plazenta tretet bei der Mutter Schüttelfrost auf. Es wurde nicht erwiesen, warum dies geschieht, allerdings ist diese Situation nicht ernst und vergeht in kurzer Zeit.
Der Mechanismus der Geburt
- Es ist heute immer noch ein Geheimnis, welche Faktoren dazu führen, dass die Geburt startet, der Körper der Mutter erkennt, dass das Baby heranreift und die Wehen für die Einleitung der Geburt starten muss. Obwohl es sehr viele und verschiedene Theorien für dieses Thema gibt, ist die Geburt wie gesagt immer noch ein Geheimnis.
- Obwohl teilweise bekannt ist, mit welchem Mechanismus und Hormonen die Wehen beginnen, ist der Mechanismus, der die Geburt einleitet immer noch ein Rätsel.
- Die Wehen werden durch das Hormon „Oxytocin“ eingeleitet, welche durch die Hypophyse des Gehirns ausgesondert wird. Außerdem kann die Veränderung der Konzentration mancher Substanzen (Prostaglandine) im Körper die Wehen auslösen. Die Kenntnis der Mechanismen gibt uns die Chance, die Wehen einzuleiten oder zu stoppen.
Wann sollte man bezüglich der Geburt das Krankenhaus einschalten?
- Wie bereits oben beschrieben sollte man zur Geburt, wenn die Schmerzen häufiger und heftiger werden. Nachdem die echten Wehen angefangen haben, kann die werdende Mutter feststellen, dass diese Wehen anders sind als die vorherigen unechten.
Die Aussonderung des Schleimpfropfens gleich nach Beginn der Schmerzen ist der Vorbote der Geburt.
- Es kann vorkommen, dass das Fruchtwasser vor dem Antritt der Wehen aussondert. Das Fruchtwasser kann leicht aber die ganze Zeit ausrinnen oder abrupt auslaufen, sodass die Beine nass werden. Bei so einem Fall sollten Sie sofort ihren Arzt benachrichtigen.
- Blutungen sind während der ganzen Schwangerschaft ein Risiko. Jede Art von Blutung sollte mit Vorsicht beobachtet werden. Wenig oder viel, jede Art von Blutung kann die Nachricht von einer Geburt sein und kann außerdem ein Problem bezüglich der Schwangerschaft hervorrufen.
- Falls Sie die Bewegungen des Babys viel weniger spüren, sollten Sie sofort ins Krankenhaus. Das kann ein Zeichen sein, dass das Baby ein Problem hat. Bei solchen Fällen wird meistens durch das NST und dem Ultraschall eine Beobachtung durchgeführt und eine Entscheidung getroffen.